3 Tipps zur besseren Anpassung an die Zeitumstellung
Seit Ende Oktober haben wir wieder Winterzeit in Mitteleuropa. Und ich war direkt am nächsten Morgen wieder brav um 6:40 Uhr wach - allerdings befand die Uhr, es sei erst zwanzig vor sechs. Was uns Erwachsenen zu schaffen macht, ist für Kinder noch schlimmer, weil die Kleinen bis zu einem gewissen Alter natürlich nicht verstehen, weshalb Mama sauer ist, wenn sie morgens zur gewohnten inneren Uhrzeit nach Essen und Bespaßung verlangen. Hier ein paar kleine Tipps,
Foto: Wilhelmine Wulff / pixelio.de
- Auch wenn ihr sonst ohne Verdunklung schlaft: zumindest in der Woche vor und nach der Zeitumstellung solltet ihr das Licht beim Schlafengehen aussperren. Die Sonne geht schließlich weiterhin zur gewohnten Zeit auf und unter. Da das in der Dunkelheit ausgeschüttete Melatonin für Müdigkeit, Konzentrationsschwäche und Lustlosigkeit sorgt, sind nicht nur die Kinder bei der Umstellung auf die Winterzeit viel zu früh wach und bei der Umstellung auf Sommerzeit abends noch lange nicht müde. Eine möglichst lichtundurchlässige Jalousie kann im Sommer abendliche Diskussionen beenden und uns im Winter alle morgens schlafen lassen, bis der Wecker tatsächlich klingelt.
Im übrigen schlaft ihr im Dunkeln insgesamt ruhiger, wie ich durch den direkten Vergleich am eigenen Leib immer wieder erfahre (Berlin: ohne jede Verdunklung, gern mal mit dem knalligen Mondlicht im Gesicht, Zürich: stockduster dank Rolladen). - Zur Umstellung auf Winterzeit nachmittags viel rausgehen. Dabei können ihr und eure Kinder nochmal möglichst viel Licht tanken - das macht nicht so früh müde.
- Versucht die Lütten in der Winter-Umstellungszeit zusätzlich mit Sport oder Spielen länger wach zu halten. Ich nutze außerdem ein Energy-Light*. Das solltet ihr allerdings nicht zu spät abends und nicht zu lange anlassen, weil man davon wirklich SEHR energiegeladen und kribbelig wird. Ansonsten ein prima Tool auch gegen den Herbstblues, der ja auch bald vor der Tür steht.
Was passsiert bei der Zeitumstellung?
Wir haben solche Umstellungsprobleme, weil die Zeitumstellung wie ein Mini-Jetlag wirkt, mit dem der Körper hormonell und gewöhnungstechnisch erst wieder klar kommen muss. Es dauert etwa drei Tage, bis es so weit ist. In dieser Zeit häufen sich Herzinfarkte und Autounfälle. Was kein Wunder ist, wenn man auf der folgenden Infografik sieht, wie unser Körper und Geist etwa zur Normalzeit (Winterzeit) tickt:
So ist unser Rhythmus etwa bei Normalzeit.
Der angestrebte Energiespar-Effekt, wegen dem sie Sommerseit 1980 in Deutschland eingeführt wurde, ist dagegen praktisch nicht messbar. Das sagen selbst die Politker.
Petition für die Abschaffung der Sommerzeit-Verordnung
Das sollten doch genügend Argumente gegen die Zeitumstellung sein. Man muss kein ganzes Volk für nichts und wider nichts zweimal pro Jahr total aus dem Rhythmus bringen. Ich habe deshalb heute die Petition zur Abschaffung der Sommerzeit-Verordnung unterschrieben, und würde mich freuen, wenn ihr mitmacht und den Link verteilt, damit die 50.000 Stimmen bis zum 22.11.2013 zusammenkommen und sich die Regierung mit dem Thema endlich auseinandersetzen muss.
Bis es so weit ist, hoffe ich, dass diese Tipps euch helfen. Hier gibt es noch weiterführende Infos zum Umgang mit der Zeitumstellung.
Update: Die erforderlichen 50.000 Stimmen für Deutschland wurden übertroffen. Es gab genau 51.061 Unterzeichner. Weltweit haben sogar 55.718 Menschen für die Beibehaltung der Normalzeit gestimmt, wobei nur die deutschen Stimmen für die Petition relevant waren. Jetzt können wir gespannt sein, wann sich die Petitionsausschüsse gründen und was am Ende des Tages dabei herauskommt.
P.S.: Weil auch Stimmen für ewige Sommerzeit laut wurden: Die Russen haben generell nur Sommerzeit, sind aber alle wegen der morgendlichen Dunkelheit chronisch müde und wollen zurück auf Normalzeit.
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# Link | Petra A. Bauer | Dieser Artikel erschien am Montag, 06. Januar 2014 um 14:05 Uhr in FAMILIE, Morgens, Abends
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Tags: Zeitumstellung, Winterzeit, Sommerzeit, Jetlag, innere Uhr
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