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Einfach mal machen - z. B. PABBYSWORLD.COM

Tatsächlich habe ich in der Überschrift etwas geschrieben, was ich immer besonders hasse, wenn es jemand zu mir sagt: EINFACH.

• "Mach doch einfach die Steuererklärung, dann hast du es hinter dir."
• "Räum doch einfach mal auf."
• "Mach dir einfach eine To-do-Liste, dann klappt das schon!"

Meist erwidere ich darauf: "Wenn das alles so einfach wäre, hätte ich es längst erledigt."
Und das ist etwas, das Menschen ohne ADHS so überhaupt nicht nachvollziehen können. Und weil das alles eben für viele Menschen nicht "einfach" ist, sage ich es anders:

HAB KEINE ANGST - TU ES!
ODER:
ANFANGEN IST DER ERSTE SCHRITT ZUM ERFOLG

Ja, ich weiß, dass neurodivergente Menschen Dinge nicht erledigen, hat wohl eher selten Angst als Grund. Da haben wir ganz andere Blockaden. Aber mitunter eben doch.

Und wie komme ich da jetzt überhaupt drauf?

Ich habe eben einen Cartoon auf Insta gesehen, bei dem der Text Everything you ever wanted is on the other side of fear lautete. 
Mein Kopf: Moment mal, dazu hast du doch vor Ewigkeiten einen Blogbeitrag geschrieben? Und tatsächlich hatte ich das. Und zwar schon 2017:

Die Belohnung liegt jenseits der Angst

Dazu passend schrieb ich wenig später Die Bedeutung von Angst im Business. Ihr wisst schon: Hochstapler-Syndrom, gar nicht erst anfangen, etc.

Aber dieses "gar nicht erst anfangen" ist genauso hinderlich wie beispielsweise beim Bücherschreiben der Versuch, von Anfang an den perfekten Text zu produzieren. 

MAN MUSS ERSTMAL IRGENDWAS MACHEN, DAMIT MAN WAS ZUM VERBESSERN HAT

Also erstmal Schreiben, was mir in den Kopf kommt - egal wie schlecht und wie oft ich "Das klingt voll doof!" als Anmerkung tippe.

Diese Erkenntnis hatte ich in Sachen Stickerbusiness ewig nicht. Ich schrieb ja in diesem Beitrag schon, dass ich alte Notizen gefunden hatte, teilweise schon zwanzig Jahre alt, in denen stand, dass ich gerne Sticker machen und verkaufen würde.

Wisst ihr, warum ich es damals nicht in die Tat umgesetzt habe?

Weil ich dachte:

• "Was, wenn ich es nicht schaffe, die Bestellungen rechtzeitig fertigzumachen und zur Post zu bringen?" (Das war in der Tat einer meiner größten Hinderungsgründe)
• Was, wenn ich ncht gut genug bin?
• Was, wenn der Shop nicht den Anforderungen genügt?
• Was, wenn niemand meine Sticker kauft?

Tja, auch wenn niemand das gerne zugibt: Genau das passiert gerade. Niemand kauft meine Sticker. Oder genauer: Im Etsy-Shop haben drei Personen insgesamt acht Sticker gekauft. Klingt nach einem sensationellen Erfolg, oder? /Ironie off

Gut, Etsys Algorithmus straft kleine Shops ab, die es wagen, Versandkosten zu erheben. Aber ich habe ja inzwischen meinen eigenen Shop: PABBYS WORLD. Und da wurde genau gar kein Verkauf generiert. Und an dieser Self-fulfilling-Prophecy bin ich selber schuld. Dafür kann ich niemanden verantwortlich machen.

Der Vorteil: Wenn niemand bestellt, muss ich auch nicht darüber nachdenken, ob ich rechtzeitig zur Post komme, lol.

Denn als ich den Shop auf "öffentlich" gestellt habe, habe ich nicht wochenlang vorher Werbung auf Social Media dafür gemacht. Weil ich nicht wusste, wann ich den Shop eröffnen würde und weil ich mich nicht gerne unter Druck setze(n lasse).

Ich habe es also einfach (naja) gemacht. Denn jetzt habe ich etwas, das ich optimieren kann.

Zuvor habe ich mich mit der Shop-Software herumgeschlagen, habe mich in Datenschutzangelegenheiten beraten lassen, und natürlich habe ich Sticker designt und in den Shop gestellt. Wenn auch längst nicht alle, die ich schon gemacht habe. Wir erinnern uns: Ich bin langsam.

So fehlen noch einige Sticker, die ich für die Kategorie MOMLIFE & BABYS designt habe. Und natürlich wird diese Themenwelt ohnehin immer erweitert, genau wie alle anderen.

Es wird auch nicht bei einem einzigen Sticker für Autorinnen bleiben. Der übrigens das o. g. "erstmal irgendwas schreiben, auch wenn es schlecht ist" thematisiert. Und Sticker, Lesezeichen, Postkarten, etc. für Leser:innen wird es auch geben.

ALLES ZU SEINER ZEIT

Bisher sind 26 Produkte im Shop. Klingt noch nicht viel, und wenn ich mich bei meinen Kolleg:innen so umschaue, dann ist das wirklich wenig. Aber, um mal einen total ausgelutschten Spruch zu verwenden:

"Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut." 

Trifft leider zu - ausgelutscht oder nicht.

Vielleicht haben die Römer schneller gebaut, als ich Sticker mache. Aber die haben auch nicht gleichzeitig Bücher geschrieben, gebloggt und sich um ihre Familie gekümmert (come on! - da aben mit Sicherheit nur Männer gebaut und die haben sich damals bestimmt nicht mit Kindererziehung beschäftigt).

Tja, und nun müsste ich mich zusätzlich darum kümmern, die frohe Kunde der Existenz von PABBYS WORLD auch in die Welt hinauszutragen. Das fällt mir ähnlich schwer wie Marketing für meine Bücher zu machen (die ihr übrigens auch im Shop erhalten könnt - auf Wunsch signiert).

MARKETING

Zum Thema Marketing (egal ob Bücher oder Sticker) habe ich vorhin auf Mastodon mal eine Frage gestellt:

Die Antworten gingen alle in eine ähnliche Richtung:

• "Ich mache gar nichts."
• "Ich mache das spontan."
• "Ich mache es manchmal, wenn es mir mal gelungen ist, mehrere Beiträge vorzubereiten."  

Niemand hat bisher von einem superduper ausgeklügelten Contentplan berichtet. Dabei habe ich sogar einige Templates dafür. Von Menschen, die das offenbar hinkriegen.

Und vermutlich ist das auch genau der Grund, weshalb ich diese Accounts überhaupt kenne. Durch regelmäßiges Posten interessanter Inhalte sind sie bei mir auf dem Radar gelandet.

Ich muss definitiv noch viel lernen und noch mehr "einfach" machen.

WIE IST DAS BEI EUCH?

Habt ihr euch kopfüber ins Business gestürzt? Einen genauen Plan gemacht? Neben Kindern und dem kompletten Familienmanagement ganz langsam gestartet?

Eure Erfahrungsberichte interessieren mich wirklich. Auch, ob ihr zu den Contentmarketing-Strateginnen gehört oder genauso planlos herumirrt, wie viele meiner Leidensgenossinnen. Verratet es mir unten in den Kommentaren.

Alles Liebe -

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