Welche Versicherungen sind für berufstätige Mütter wirklich wichtig?
Deutschland ist das Land, in dem man sich gegen alle nur erdenklichen Risiken versichern kann und wo dies auch häufig getan wird. Doch wir erzählen euch nichts Neues, wenn wir sagen, dass in jungen Familien das Budget oft knapp ist. So ist das für Versicherungen vorgesehene Geld meist schon lange aufgebraucht, bevor auch nur annähernd alle Risiken abgedeckt sind. Umso wichtiger ist es, wirklich wichtige Versicherungen von unnötigen Zusatzpolicen zu unterscheiden.
Diese Versicherungen sind unverzichtbar
Absolut notwendig ist die Krankenversicherung für Mutter und Kind, die sogar zu den gesetzlich vorgeschriebenen Pflichtversicherungen zählt.
Dann solltet ihr eine private Haftpflichtversicherung abschließen, denn ihr wisst ja selbst genau, wie schnell es passieren kann, dass eure Kinder einen Schaden anrichten. Der kann auch mal richtig teuer werden, und dann seid ihr froh, wenn er von der Versicherung gedeckt ist.
Ist euer Kind allerdings jünger als sieben Jahre, gilt es abzuwägen: Dann sind Kinder nämlich nicht - Achtung, Beamtendeutsch! - deliktfähig, d.h. sie sind nicht für verursachte Schäden haftbar zu machen. Folglich müsst ihr (bzw. eure private Haftpflichtversicherung) auch nicht für den Schaden aufkommen. Es sei denn, ihr habt eure Aufsichtspflicht verletzt. Dann springt auch eure Haftpflichtversicherung zur Schadensregulierung ein. Ob wirklich eine Verletzung der Aufsichtspflicht vorliegt, muss allerdings erst einmal nachgewiesen werden. Wieder ein Fall von Gummiparagraf und Ermessenspielraum.
Darüber hinaus sollten berufstätige Mütter ihre Arbeitskraft absichern. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist äußerst sinnvoll, denn ihr steht u.U. ganz schön dumm da, wenn ihr plötzlich nicht mehr in eurem Beruf arbeiten könnt. Wichtig ist hierbei auf eine ausreichend hohe Rentenzahlung im Fall der Fälle zu achten, wenngleich dies zunächst mit höheren Beiträgen verbunden ist.
Kann-Versicherungen
Weitere mögliche Versicherungen, die ratsam sind, aber nicht unbedingtl abgeschlossen werden müssen, sind etwa die Unfallversicherung für eure Kinder oder die Hausratversicherung.
Eine Unfallversicherung ist beispielsweise immer dann sinnvoll, wenn eure Kinder eher abenteuerlustig sind. Besonders fatal kann das im Zusammenhang mit besonderer Tollpatschigkeit sein. Ihr kennt eure Kleinen ja am besten und könnt überlegen, ob diese Versicherung in diesem Fall angeraten wäre. Vom Gesetzgeber sind Kinder nur dann abgesichert, wenn sie in der Kita oder der Schule bzw. auf dem Weg dorthin oder von dort sind. In der gesamten Freizeit besteht ohne zusätzliche Unfallversicherung grundsätzlich kein Versicherungsschutz.
Die Hausratversicherung ist ebenfalls eine sehr sinnvolle Absicherung für berufstätige Mütter. Die Kosten, die beispielsweise entstehen, wenn die Wohnung ausbrennt, sind enorm und werden leider viel zu oft unterschätzt.
Diese Versicherungen braucht man nicht
Es gibt allerdings auch allerlei Versicherungen, die überhaupt nicht benötigt werden. Dazu zählt etwa die Ausbildungsversicherung, was wir hier bereits erwähnten. Als eine Form der Lebensversicherung abgeschlossen, soll sie im Todesfall der Eltern Kapital für den Nachwuchs zur Verfügung stellen oder dieses zu einem bestimmten Zeitpunkt, etwa mit dem 18. Lebensjahr, auszahlen. In der Regel sind die Kosten für eine solche Versicherung jedoch sehr hoch. Dafür sind die Renditechancen nur verschwindend gering. Geld für eure Kinder lässt sich deshalb anders sinnvoller anlegen.
Die Rechtsschutzversicherung ist ebenfalls in vielen Fällen nicht notwendig. Für den Arbeitsrechtsschutz reicht es aus, sich in einer Gewerkschaft zu versichern und wenn ihr nicht gerade auf ständigen Streit mit den Nachbarn aus seid (das kommt allerdings auch auf die Nachbarn an, also ggf. rechtzeitig reagieren!), benötigt ihr auch keinen Rechtsschutz für private Angelegenheiten. Bestenfalls über Verkehrsrechtsschutz solltet ihr nachdenken, wenn ihr häufig mit dem Auto (oder Fahrrad im Straßenverkehr) unterwegs seid.
# Link | Petra A. Bauer | Dieser Artikel erschien am Mittwoch, 25. September 2013 um 15:05 Uhr in KARRIERE, Finanzen & Recht
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Tags: Versicherungsschutz, Versicherungen, Schadensregulierung, notwendige Versicherungen, Krankenversicherung, Hausratversicherung, Hausrat, Haftpflicht, Berufsunfähigkeit, Ausbildungsversicherung
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