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Kreativ Klamotten flicken und wertschätzen

Ich war ja die Mutter, die kaputte Kinderklamotten auf den Flicksachenstapel gelegt hat, bis die Kinder rausgewachsen waren bzw. von zu Hause ausgezogen sind. Hüstel.

Nun habe ich aber selbst zwei Lieblingsjeans, die ich zuviel getragen habe und die deshalb kaputt gegangen sind. Eine hatte erst nur einen kleinen Riss an der Naht. Dann stieg ich im Dänemark-Urlaub im Legoland ins Wildwasser-Kanu, es machte "Ratsch!" und ich stand im Freien. Diese Hose habe ich heute repariert, und es hat superviel Spaß gemacht. Weil es eben nicht das doofe, langweilige Flicken war, das ich mir bei den Kindersachen immer vorgestellt hatte.

Sichtbar und kreativ Kleidung reparieren. Foto: Petra A. Bauer

Ich schwirre ja reichlich bei Instagram herum (@babytoertchenliebe für Kinderkram und Handarbeiten, plus vier andere Accounts, siehe ganz unten), und als Kreativling folge ich natürlich @sewliberated. Bei mir liegen die ganze Zeit ihre Schnittmuster für das Stasia Dress, die Arenitepants und das Metamorphic Dress herum und ich hoffe, ich komme mal dazu, die Sachen auch endlich mal zu nähen. In ihrem Feed tauchen ab und zu auch Jeans auf, die sie mit deutlich sichtbaren Stichen geflickt hat. Das hat mir so gut gefallen, dass ich mir das mit der Notiz "so möchte ich meine Jeans auch reparieren" abgespeichert habe.

Außerdem hat sie auf das Buch von @KatrinaRodabaugh hingewiesen: Mending Matters. To mend bedeutet: flicken, reparieren, ausbessern und das gehört natürlich heutzutage zum Thema Nachhaltigkeit, Upcycling und Slow Fashion.

KINTSUGI, SASHIKO, WABI-SABI

Mich hat dieses sichtbare Verzieren spontan an die japanische Angewohnheit erinnert, zerbrochenes Porzellan oder Keramik sichtbar mit Gold zu reparieren, um zu zeigen, dass man den Gegenstand wertschätzt. Die Technik wird Kintsugi genannt und passt wunderbar in das angesagte Konzept zur Nachhaltigkeit. 

Sashiko ist die textile Verziertechnik, die sowohl in Mending Matters als auch in Make and Mend zur Anwendung kommt, wobei im letztgenannten Buch der Schwerpunkt auf dem Verzieren liegt und nicht auf der Reparatur.

Beides - sowohl Kintsugi als auch Sashiko lässt sich daher dem Prinzip des Wabi-Sabi zuordnen: Bei Wabi-Sabi geht es um Einfachheit und die Wertschätzung der Fehlerhaftigkeit.

Alles Vorgenannte hat seinen Ursprung im Zen-Buddhismus. Und obwohl ich so überhaupt nicht religiös bin, finde ich die Grundidee der Wertschätzung auch Gegenständen gegenüber, irgendwie angenehm und tröstlich. Nicht zuletzt ist es auch das Prinzip, das der Konmari-Methode zugrunde liegt - dem Entrümpeln nach Marie Kondo, das auch aufgrund der RTL-Serie zu Jahresbeginn wieder in aller Munde war.

EINFACH LOSGELEGT

Ich habe mir also Mending Matters und Stickgarn bestellt. Aber wenn ich mir etwas in den Kopf gesetzt habe, kann ich nicht warten, bis der Paketbote die Sachen bringt - ich muss sofort loslegen. "Sofort" hieß in diesem Fall, dass ich vier Tage gewartet und dann doch angefangen habe. Im fast schon vergessenen Nähkästchen aus dem Nachlass meiner Mutter habe ich passendes Garn gefunden, und im Keller lag der perfekte Stoff, um meine ehemals schwarze (jetzt nur noch graue) Jeans zu flicken: Eine kurze schwarze Hose mit weißen Nadelstreifen in Größe 158, die Kind drei schon lange nicht mehr passt und die Miss Kleinkind wohl auch niemals tragen wird (das Foto habe ich schlauerweise vor dem Bügeln gemacht): 

Kurze Nadelstreifenhose als Flickenlieferant

Zunächst betrachtete ich den Schaden:

Meine kaputte Lieblingsjeans

Dann habe ich erstmal den Riss ganz grob zusammengenäht. Ich hatte kurz überlegt mein Vliesofix hervorzukramen und gegenzubügeln, hatte aber nicht so recht die Geduld dafür. Außerdem besteht die Jeans aus relativ dünnem Stretchstoff und ich wollte das Ganze nicht zu starr werden lassen.

Zunächst habe ich den Riss grob zusammengenäht.

Dann habe ich kurz ausgemessen, wie groß der Flicken etwa sein musste und habe einen simplen Papierschnitt erstellt. Praktischerweise war auch eine Stoffschere im geerbten Nähkästchen, da musste ich nicht extra meine hervorkramen. Rasch den Papierschnitt auf den Nadelstreifenstoff gelegt und in der gewünschten Streifenrichtung ausgeschnitten:

Ein simpler Papierschnitt für den kleinen Flicken.

Anschließend habe ich den Flicken über dem Riss festgesteckt ...

Anschließend habe ich den Flicken über dem Riss festgesteckt

... und zum Schluss habe ich den Patch mit Kontrastgarn in einfachem Vorstich festgenäht:

Zum Schluss wird der Patch mit Vorstich festgenäht

Das gefiel mir schon echt gut, aber ich fand, es fehlte noch etwas. Also habe ich mir eine Herz-Schablone gemacht und noch zwei Herzen mit dem gleichen Garn auf die Hose gestickt: Eins auf den Flicken, eins auf die Tasche der anderen Seite, damit ich etwas habe, das korrespondiert. Nun sieht der Flicken nicht so einsam aus:

Zum Schluss noch zwei Herzen aufgestickt

Ich bin sehr zufrieden und war fast schon ein bisschen traurig, dass an der Hose nicht weitere Stellen kaputt waren. Denn ein angenehmer Nebeneffekt dieser Reparatur-Aktion war, dass dieses Sticken äußerst kontemplativ war. Ich konnte total abschalten. Es war wie damals, als ich als Teenie meine Schlaghosen zu Röhrenjemans umgenäht habe. Per Hand auf dem Sofa in meinem Zimmer, ungestört von Eltern und der Welt.

Aber ich habe ja noch meine Sternchenjeans, die ich 2013 in New York gekauft und ewig praktisch nicht mehr ausgezogen hatte. Sie ist in etwa an der gleichen Stelle kaputt und der Flickstoff passt dazu auch fantastisch. Das werde ich dann als nächstes Slow-Fashion-Projekt in Angriff nehmen und da kommen dann logischerweise Sterne drauf :-) Ich werde hier natürlich darüber berichten.

Außerdem überlege ich, auch andere, nicht kaputte Sachen, mit Kontrastgarn zu verzieren. Wie ist es - macht ihr mit?

FUN FACT: Nachdem ich mit dem Reparieren der Hose fertig war, lag Mending Matters im Briefkasten :-D

Wenn euch meine kleine Anleitung gefallen hat, freue ich mich, wenn ihr dieses Bild auf Pinterest pinnt:

Sichtbar und kreativ Kleidung reparieren. Foto: Petra A. Bauer

Meine Instagram-Accounts:

Liebe Grüße

Petra A. Bauer

# Link | Petra A. Bauer | Dieser Artikel erschien am Mittwoch, 21. August 2019 um 16:13 Uhr in LIFESTYLE, Selbermachen, Mamastyle, Beauty & Fashion | 6429 Aufrufe | 1 Kommentar | Kommentare per RSS-Feed abonnieren
Tags: verschönern, Upcycling, stopfen, slow fashion, Nachhaltigkeit, nachhaltig, Mending Matters, Kleidung reparieren, Klamotten flicken, flicken, achtsam


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Marie
18. Februar 2020 um 15:42 Uhr

Toller Beitrag! Ich arbeite von zuhause aus und hab eigentlich öfter mal Leerlauf. Finde das Nähen hat was meditatives und tut mir total gut. Hab nun bei allen Kleidungsstücken die Knöpfe wieder festgenäht und andere Nahtstellen teilweise verstärkt. Jetzt hab ich aber richtig Lust auf das kreative Flicken bekommen. Werde mir mal meine Maler-Jeans vornehmen :)

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