Selbstgenäht: schwarzweißes Sommerkleid
Ich habe ewig nicht genäht. Keine Zeit, die Nähmaschine war tief im Keller vergraben, es gab viel anderes zu tun. Aber nun habe ich nach rund 20 Jahren die Nähtreffen mit meiner Freundin wiederaufleben lassen und dieses schwarzweiße Sommerkleid genäht. Es hat das Zeug zum neuen Lieblingskleid!
Vor einiger Zeit habe ich mein Faible für Kleider (wieder-)entdeckt. Es gibt ja auch eigentlich kaum etwas Praktischeres: Überziehen, Schuhe an, fertig. Gut, die Schuhe sind noch ein Problem, denn bei Größe 43 ist es nicht ganz einfach, welche zu finden. Besonders im Sommer ist das ein Problem, aber einfache schwarze gehen immer.
Mein neues Lieblingskleid - selbstgenäht! Foto: Julia Bauer 2015.
Nun besitze ich seit einier Weile ein ärmelloses rotes Kleid, das ich sehr mag und gerne mit meiner unvermeidlichen schwarzen Jacke trage. Ich habe ziemlich schnell bedauert, dass die blaue Version davon bereits ausverkauft war, denn ich wollte von diesem Schnitt gerne mehr Kleider haben.
Schnitt? Da war doch was? Und wenn ich auch an meine gute alte Kayser-Nähmaschine nicht so ohne weiteres herankam - hier stand auch seit drei Jahren eine originalverpackte Overlockmaschine herum und wartete ohnehin darauf, endlich mal ausgepackt zu werden.
Also schnappte ich mir das rote Kleid und eine Rolle Packpapier (meine gesamten Nähutensilien sind bei der Sanierung 2013 auch sonstwo gelandet). Ich legte das Kleid aufs Packpapier und übertrug einfach den Schnitt, der zum Glück wirklich sehr simpel war. Anschließend enterte ich einen Stoffladen, mit dem Ziel, einen schwarzweiß gemusterten Jerseystoff zu finden. Ich habe genau zwei Minuten dafür gebraucht ;-)
Schwarzweißes Lieblingskleid: der Zuschnitt. Foto: Petra A. Bauer 2015
Meine Freundin Moni und ich hatten sowieso gerade unsere Nähtreffen wiederaufleben lassen. Als die Kinder klein waren, haben wir tagelang zusammengesessen, Schnitte ausprobiert, aus alten Sweatshirts neue Kinderklamotten genäht, die Mucken unserer Nähmaschinen analysiert und repariert und hatten jede Menge Spaß. Und jede Menge Zeit: Sie war Tagesmutter (deshalb trafen wir uns immer bei ihr) und ich Studentin :-)
Die Kinder wurden größer, die Verpflichtungen mehr und als ich mit meiner Familie vor 22 Jahren an den Stadtrand zog, fanden die Nähtreffen nur noch sehr sporadisch statt - bis sie schließlich ganz aufhörten. Wir haben das in den letzten Jahren schon oft bedauert, bis wir beschlossen, doch einfach wieder damit anzufangen. Es ist zwar schwierig, überhaupt einen Termin zu finden, aber zweimal haben wir es schon geschafft.
Beim ersten Mal haben wir gemeinsam die Geheimnisse meiner Overlockmaschine ergründet. Erstes Probestück: Ein lange versprochener Überzug für den IKEA-PS-Hocker von Kind 2. Das zweite Projekt war dann direkt dieses Kleid und ich muss sagen: Ich habe nichts verlernt! Der dünne Jerseystoff lässt sich gut bearbeiten und das Kleid fließt quasi an mir herab. Mehr davon! Ich brauche noch andere Farben! Gerne auch alle ;-) Denn warum einen Schnitt ändern, wenn ich mit diesem doch so zufrieden bin? Außerdem lässt sich dieser Schnitt schnell umsetzen, und das ist für Mamas im Job ja auch nicht ganz unwichtig.
Und, wie findet ihr es?
~~~
Ihr könnt den Podcast und die anderen Inhalte von mama-im-job.de bei Patreon unterstützen und so dafür sorgen, dass ich weiterhin in der Lage bin, hochwertigen Content für berufstätige Mütter zu produzieren. Vielen Dank!
# Link | Petra A. Bauer | Dieser Artikel erschien am Donnerstag, 20. August 2015 um 14:50 Uhr in LIFESTYLE, Selbermachen, Mamastyle
| 10009 Aufrufe | 0 Kommentare | Kommentare per RSS-Feed abonnieren
Tags: Sommerkleid, Overlock, nähen, Kleid, diy
20