Buntes Sommershirt für mehr Farbe im Leben
Mein Kleiderschrank besteht bestimmt zu 80 Prozent aus schwarzen Klamotten. Kaufe ich mal etwas Farbigeres, habe ich garantiert nichts, was dazu passt. Zumindest dachte ich das immer; allerdings stelle ich fest, dass ich anscheinend häufig auch nicht mutig genug bin. Und ich habe wirklich zu wenig bunte Sachen. Das musste ich ändern und nähte mir deshalb gestern ein lustigbuntes Sommershirt:
Ich gestehe - ich blogge echt wenig derzeit, weil ich soviel auf Instagram unterwegs bin. Und da sehe ich ständig knallbunte Outfits (und Einrichtungsideen) mit Hashtags wie #abmlifeiscolorful (abm = A Beautiful Mess) #myhappypopsofcolor #dresscolorful etc.
Tragefoto Sommershirt. Der Rock dürfte noch ein bisschen mehr pink sein. Foto: Julia Bauer 2018.
Besonders hat es mir die Farbkombination Pink, Türkis und Gelb angetan und irgendwann stellte ich fest, dass ich praktisch kein Kleidungsstück in diesen Farben besitze. Überhaupt habe ich zwar drölfzigtausend Klamotten, aber immer das Gefühl, das nichts zusammenpasst. Ja, sogar schwarze Sachen können mitunter nicht zusammenpassen. Meist ist es aber so, dass entweder keine passenden Schuhe da sind oder keine passende Jacke.
Wobei "passend" natürlich ganz im Sinne des Betrachters liegt. Aus irgendeinem Grund habe ich immer diesen Drang zu ähnlichen Farbtönen. Manchmal sind die aber weniger ähnlich, als ich mir das beim Kauf gedacht hatte und dann sieht es wirklich seltsam aus. Und Colorblocking ist bisher an mir vorbeigegangen. Was ich schade finde, weil mir dieses ewige Schwarz (seit knapp 15 Jahren) so langsam oder sicher auf die Nerven geht.
"Schwarz ist für Feiglinge" habe ich mal irgendwo gelesen. Immerhin trage ich ja auch Schwarzweiß :-D Aber irgendwie ist es jetzt Zeit für Farbe! Abgesehen davon, dass ich bei meinen Insta-Streifzügen Farb-/Musterkombinationen entdeckt habe, die ich mit meinen vorhandenen Sachen sogar umsetzen kann, musste ganz rasch etwas Buntes her! Und da ich nur so halb gerne shoppen gehe, weil ich eh nie finde, was ich möchte, habe ich mir Jerseystoff gekauft:
Alle gewünschten Farben sind drin und der senffarbene Stoff würde sogar zu meinem #Nofrillscardigan passen, den ich Ende 2017 nach einer Anleitung von Petiteknit gestrickt habe
Jaja, ich weiß - aus der "gleicher Farbton"-Falle herauszukommen erfordert noch einiges an Übung bei mir. Aber da könnt ihr mal sehen, dass ich echt alles mit Schwarz kombiniere.
Übrigens: Ich liebe diesen Cardigan. Allerdings hat es Wochen gedauert ihn fertigzustellen. Bei meiner Ungeduld ist es eigentlich seltsam, dass ich nicht viel mehr nähe. Das Shirt war nämlich innerhalb eines Tages fertig. Also, ich habe das erste Teil Samstagabend zugeschnitten, aber dafür war ich am Sonntag auch entsprechend früher fertig.
Ursprünglich wollte ich den Schnitt von einem ärmellosen Lieblingsshirt übertragen, aber dann siegte die Faulheit und ich habe den Schnitt "Simples Shirt" aus dem Klimpergroß-Buch genommen.
Ich habe Größe L gewählt und es passt fantastisch!
Tragefoto Sommershirt. Foto: Julia Bauer 2018.
Das wird sicher nicht mein letztes "Simples Shirt" sein und nicht mein letztes Projekt aus diesem Buch.
Zunächst habe ich alle Schnitteile auf Backpapier übertragen, wie ich das eigentlich immer mache. Und dann ging es an den Zuschnitt.
Der Stift auf dem Bild ist übrigens Schneiderkreide. Viel praktischer als die Kreidestückchen früher, zumal der Stift mit verschiedenfarbigen Mienen geliefert wird. Weiß hätte ich hier nämlich nicht gesehen.
Die roten Stoffklammern sind auch superpraktisch. Sie ersetzen zwar nicht in allen Lebenslagen die Stecknadeln, aber wenn es darum geht, dass erstmal nichts verrutscht, sind sie super!
Apropos "nichts verrutschen":
Macht das noch jemand von euch? Ich nähe nicht gerne über Stecknadeln drüber, daher kommt das wohl.
Ich nähe übrigens immer mit zwei Nähmaschinen, seit ich mir die Overlockmaschine irgendwann mal gekauft (und erst Jahre später benutzt) hatte. Nähte, die ich einfach nur zusammennähen muss, nähe ich mit der "Ovi" (meist mit eingeschaltetem Schneidemesser, damit es eine saubere Kante gibt). Säume nähe ich mit meiner alten Kayser-Nähmaschine. Da habe ich auch endlich eine Methode gefunden, wie sie ohne zu verknoten näht und v.a. auch Jersey akzeptiert. Die alte Dame muss ich nämlich immer mit "Sie" ansprechen, und ich bin wohl die Einzige, die mit ihr klar kommt.
Leider hatte ich die Ovi lange nicht benutzt und die vier Fäden waren verheddert. Bevor ich richtigen Fadensalat produziert hätte, habe ich also alles ausgefädelt und zum zweiten Mal üerhaupt, alle vier Fäden wieder reingefummelt ...
Glücklicherweise hat es nicht so lange gedauert, wie ich befürchtet hatte, und so konnte ich relativ rasch mit den Schulternähten und dem Ausschnittbesatz loslegen.
Ja, ihr habt richtig gelesen: Für meinen damals Noch-nicht-Mann habe ich in den 80ern einen Sommeranzug genäht. Mit Futter, Paspeltaschen, Knoplöchern, etc. Eben alles, was zu einem Anzug gehört. Der Schnitt war für einen Konfirmandenanzug :-D Aber der Liebste wog damals gerade mal 52 Kilo und es passte wie angegossen. Ich weiß, dass es irgendwo ein analoges Foto davon gibt, auf unserem Balkon. ich muss mal in Fotoalben wühlen, und wenn ich es finde, dann zeige ich es euch. (Und die Nähte waren wirklich gerade, glaube ich)
Ich war auf diesen Anzug ungefähr genauso stolz, wie auf mein allererstes selbstgenähtes Stück: Eine Bluse mit Kragen, Ärmelbündchen und Gürtel. Ich habe die Ärmelbündchen verkehrt herum eingenäht, es sah auch ein wenig seltsam aus, aber ich habe mein Erstlingswerk gnadenlos in der Schule getragen. Leider gibt es davon ziemlich sicher kein Foto.
Das Licht schwand ganz langsam, als ich die Säume nähen konnte. Natürlich alle vorgeheftet :-D
Meine Tochter war jedenfalls erstaunt, dass ich das Shirt an einem Tag fertig bekam. Und dabei bin ich (u.a. wegen der Hefterei) nicht mal besonders schnell.
Mal schauen, ob ich heute oder morgen noch einen passenden Rock dazu hinbekomme. Ich bin jetzt so richtig angefixt, möchte allerdings noch an einem digitalen Projekt weiterarbeiten. Und eine Häkelanleitung ist auch in Arbeit - dazu später mehr.
Das Shirt findet ihr auch beim Creadienstag.
Ansonsten ist der Urlaub meines Mannes leider seit heute zu Ende (wir haben mal ganz relaxed Staycation gemacht, weil niemand sonst unsere Zillionen von Tomaten hätte ernten können) und in einer Woche muss auch Kind 4 wieder zur Schule. Ist immer ein bisschen traurig, wenn die Sommerferien zu Ende gehen ...
Ich wünsche euch einen schönen Tag!
Liebe Grüße
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Ich danke euch von Herzen
# Link | Petra A. Bauer | Dieser Artikel erschien am Montag, 13. August 2018 um 09:38 Uhr in LIFESTYLE, Selbermachen, Mamastyle, Beauty & Fashion | 3010 Aufrufe | 0 Kommentare | Kommentare per RSS-Feed abonnieren
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